Kaum ein Künstler hat die Vorstellung, die man sich um 1900 im Ausland von Spanien machte, so sehr geprägt wie Ignacio Zuloaga: stolze Toreros und temperamentvolle Flamenco-Tänzerinnen; Kleinwüchsige, Bettler und Hexen, die das künstlerische Erbe von Altmeistern wie Diego Velázquez, El Greco und Francisco de Goya aufrufen; weite, unter gleißender Sonne verdorrte Landschaften; das einfache Leben der Landbevölkerung. In Zeiten zunehmender Industrialisierung und der beginnenden Orientierung Spaniens an der europäischen Moderne wollte Zuloaga mit solchen Szenen, mit denen er international Erfolge feierte, die »spanische Seele« bewahren.
Die Ausstellung präsentiert in neun thematischen Kapiteln Zuloagas künstlerischen Werdegang und verortet den Maler im kulturgeschichtlichen Kontext seiner Zeit. Dazu zählen die engen Verflechtungen mit den Literaten der sogenannten Generation von 98 und die Frage nach dem Selbst- bzw. dem Fremdbild Spaniens innerhalb Europas ebenso wie Zuloagas Verbindungen zur Pariser Avantgarde.
Quelle: https://www.kunsthalle-muc.de/mythos-spanien/